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  Quelle: WKO-Newsletter / Die Presse vom 08.05.2012  
     
  Euro-Mitgliedschaft am seidenen Fade  
  Die Banken sind ohne fremde Hilfe zahlungsunfähig, jeder fünfte Grieche ist arbeitslos, die Rezession geht bereits ins sechste Jahr: Ohne stabile Regierung ist der Verbleib in der Währungsunion zweifelhaft.

Brüssel. Die Zersplitterung der griechischen Parteienlandschaft nach den Wahlen vom Sonntag rückt eine Frage schlagartig wieder in den Mittelpunkt: Kann Griechenland den Euro behalten?

Nach Ansicht von Daniel Gros, dem Leiter des Centre for European Policy Studies in Brüssel, ist die Aussicht auf ein griechisches Ausscheiden aus der Währungsunion „leider größer denn je“. Das liege weniger daran, dass die hellenische Volkswirtschaft im fünften Jahr hintereinander schrumpft, jeder fünfte erwerbsfähige Grieche arbeitslos ist und sogar mehr als jeder zweite Jugendliche unter 25Jahren. Vielmehr hänge die griechische Euro-Mitgliedschaft wegen des desaströsen Zustands der Banken von Monat zu Monat an einem immer dünneren Faden.

„In den griechischen Banken ist so gut wie kein Eigenkapital mehr übrig“, sagte der Finanzfachmann Gros am Montag im Gespräch mit der „Presse“ und anderen internationalen Medien. „Gleichzeitig hat die Europäische Zentralbank diesen Banken schon rund 130 Milliarden Euro gegeben. So kann sie aber nicht weitermachen. Denn sonst explodiert irgendwann Weidmann.“

Jens Weidmann, Präsident der Bundesbank, ist der härteste Gegner einer unbegrenzten Stützung maroder südeuropäischer Banken durch EZB-Mittel. Dieses Geld aus Frankfurt fließt, bildlich gesprochen, bei der einen Tür der griechischen Banken herein und hält sie zahlungsfähig. Doch bei der anderen Tür tragen es die Kunden derselben Banken hinaus. Seit Monaten ziehen vor allem wohlhabendere Griechen aus Angst vor dem Bankrott ihrer Banken Milliardenbeträge ab, um sie auf Schweizer Konten oder in Londoner Eigentumswohnungen zu stecken. Genaue Zahlen über diese Kapitalflucht gibt es nicht. Gros schätzt, dass seit Beginn der Schuldenkrise mindestens 50 Milliarden Euro das Land verlassen hätten.


EU muss einspringen

Eine Volkswirtschaft, aus der sogar die eigenen Bürger so viel dringend benötigtes Kapital abziehen, dass das Bankensystem ohne fremde Hilfe zusammenbrechen würde, ist nicht überlebensfähig. „Kurzfristig lässt sich der Kollaps nur durch eine Begrenzung der täglichen Abhebungen abwenden“, sagte Gros. „Sie können sich aber vorstellen, welche Folgen das hätte.“

Nämlich vermutlich eine Panik unter den griechischen Bankkunden, verbunden mit weiteren Unruhen. Wolle man Griechenland also weiterhin in der Eurozone behalten, was bedingt, dass die Kapitalflucht ein Ende findet, gebe es laut Gros nur eine Lösung: Das Euro-Rettungsvehikel EFSF müsste für die griechischen Spareinlagen haften, und das griechische Bankensystem müsste komplett von Europa übernommen werden. Gros schwebt zum Beispiel vor, dass der dauerhafte Euro-Rettungsschirm ESM (er wird ab Sommer mit 500 Milliarden Euro an die Stelle der EFSF treten) die griechischen Banken rekapitalisiert.

Verluste müssten die anderen Euroländer ohnehin bereits hinnehmen. Ein Gutteil der griechischen Staatsanleihen, die im Zuge der Umschuldung mehr als die Hälfte ihres Nennwerts verlieren, befindet sich in den Büchern der EZB sowie verstaatlichter Banken in Deutschland, Österreich und den anderen Zahlerländern.

„Rezept für ein Desaster“

So groß der Druck der Finanzmärkte nun auch sein mag: Das Bankenproblem Griechenlands ließe sich von den Politikern lösen. Doch während Deutschlands Führung keine neuen Risken übernehmen wolle, stemmten sich die Griechen aus Nationalstolz gegen die europäische Übernahme ihres maroden Bankenwesens. „Das ist ein Rezept für ein Desaster“, warnt Gros. Wer auch immer neuer Ministerpräsident in Athen wird: Ohne Lösung dieses Bankenproblems wird es für ihn sehr schwer, sein Land im Euroraum zu halten.
 
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