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  Quelle: WKO-Newsletter / Kurier vom 20.04.2013  
     
  Experte warnt: Schon in 15 Jahren müssen 100 Erwerbstätige 80 Mitbürger erhalten  
  Seite: 9 Ressort: Wirtschaft Wi, Abend

"Wir brauchen mehr Migranten"


von Andrea Hodoschek

"Ab 2025 wird's ernst. Wenn die Politik erst dann Maßnahmen setzt, ist's zu spät", warnt der Pensionsexperte Christoph Krischanitz davor, das Problem auf die lange Bank zu schieben. Denn bereits ab 2020 beginnt die demografisch bedingte Belastungsquote der arbeitenden Bevölkerung zu steigen. Schon in 15 Jahren müssen hundert Erwerbstätige im Alter zwischen 18 und 65 Jahren 80 Mitbürger finanzieren. Vom Baby bis zum Greis. Alle jene, die noch zu jung für einen Job sind, sowie das immer größer werdende Heer der Pensionisten.

Etwa im Jahr 2035 erreicht die Quote 90 Prozent. Dann erhält ein Berufstätiger beinahe schon einen Erwerbslosen. Krischanitz, Chef des versicherungsmathematischen Beratungsunternehmens arithmetica (gehört zur VIG-Gruppe), hat dabei noch moderat gerechnet. Er geht davon aus, dass rund zehn Prozent der 18- bis 65-Jährigen in Österreich nicht im Arbeitsleben stehen. Weil sie arbeitslos sind oder aus anderen Gründen. Was allerdings eine optimistische Untergrenze ist. Doch selbst unter der unrealistischen Annahme, dass alle 18- bis 65-Jährigen arbeiten würden, läge die Belastungsquote 2025 bei 60 Prozent.


Krischanitz ortet mehrere Ursachen für diese Entwicklung:


Sterblichkeit

Die tatsächliche Zahl der Sterbefälle ist niedriger als in den bisherigen Prognosen. "Grundsätzlich ist es natürlich erfreulich, dass wir immer länger leben, aber das wird schon vor 2025 ein Finanzierungsproblem."


Geburten

Die Zahl der Geburten steigt zwar, doch der Höhepunkt dürfte 2023 erreicht sein. Dann sinkt die Geburtenrate wieder. Um das derzeitige System zu erhalten, bräuchte Österreich 110.000 bis 120.000 Geburten pro Jahr, schätzt Krischanitz. Derzeit kommen jährlich nicht einmal 80.000 Kinder zur Welt.


Zuwanderung

Auch die Migration ist nicht die Lösung des Problems, denn "Österreich hat zu wenig Einwanderung". Der "Wanderungssaldo" aus Zuwandern und jenen Menschen, die Österreich verlassen, wird bereits ab 2015 kleiner.

"Die Politik wäre gut beraten, sich schon jetzt mit der Situation zwischen 2020 und 2035 zu beschäftigen", sieht Krischanitz Handlungsbedarf. Und rät, an mehreren "Stellschrauben des Systems zu drehen. Die Geburtenrate und/oder die qualifizierte Einwanderung zu erhöhen". Beides sei freilich nicht einfach. Die Zahl der gebärfähigen Frauen sinkt und bei der Migration "steht Österreich mit Wettbewerb mit anderen europäischen Staaten." Nicht zu vergessen "das politische Risiko".

Die für die langfristige Finanzierung des Pensionssystems notwendigen Kinder "werden wir uns nicht erkaufen können". Die Familien noch stärker direkt mit Geldleistungen zu fördern, sei die falsche Strategie. Stattdessen plädiert er für den Ausbau der Infrastruktur, "wir haben viel zu wenig Kinderbetreuungsplätze und zu wenig sowie teilweise nur schlecht ausgebildetes Personal dafür".

Der Experte empfiehlt auch, das Pensionsantrittsalter für Frauen früher hinauf zu setzen als gesetzlich festgelegt. Erst 2024 müssen auch Frauen bis 65 arbeiten.

Außerdem rät Krischanitz zum stärkeren Aufbau der privaten und betrieblichen Vorsorge über das Kapitaldeckungssystem. Dabei wird im Gegensatz zum staatlichen Umlageverfahren (Aktive finanzieren direkt die Pensionisten) Kapital angespart. Heute kommen 90 Prozent aller Pensionsleistungen aus der Sozialversicherung. 75 Prozent Sozialversicherung und 25 Prozent Kapitaldeckung "würde den Anstieg der Belastungsquote glätten".
 
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