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  Quelle: WKO-Newsletter / Die Presse vom 28.09.2013  
     
  Euro in Österreich: Unbeliebt, aber trotz Krise effektiv  
  Seite: 50 Ressort: Report Österreich, Abend, Österreich, Morgen


Bilanz. Seit dem Start der Währungsunion verzeichnete Österreich ein zusätzliches jährliches Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent. Ein Zerfall der Eurozone hätte einen massiven Exportrückgang zur Folge, behaupten Experten.


von Anna Gabriel

Wien. Der Euro ist in vielerlei Hinsicht das Stiefkind der europäischen Integration. Insbesondere in den reicheren Mitgliedstaaten werden die ökonomischen Auswirkungen der Krise und die Unterstützungszahlen für schwächelnde Krisenländer mit Argwohn betrachtet. Die Frage, ob Österreich ohne Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) heute besser dastünde, würde wohl eine Vielzahl der Bürger spontan mit Ja beantworten.

Das Gegenteil ist der Fall, wie das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in verschiedenen Studien zu belegen versuchen. Die ökonomischen Kennzahlen zeigen ein deutliches Bild: So konnte Österreich als Teil des Euroraums ein zusätzliches jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent generieren. Dieser kumulierte Niveauanstieg bedeutete im Jahr 2012 eine um 16,5 Milliarden höhere Wirtschaftsleistung. Seit Gründung der Wirtschafts- und Währungsunion 1999 und der Einführung des Euro 2002 dürften rund 9000 Arbeitsplätze jährlich entstanden sein, rechnet Wifo-Experte Fritz Breuss vor.

Wie kommen die Experten auf diese Zahlen? Der Bewertung der WWU-Teilnahme wurden drei wesentliche Einflussfaktoren zugrunde gelegt: einerseits die Fiskalpolitik, die durch den Eintritt in die Währungsunion aufgrund der Konvergenzkriterien stark beeinflusst wurde. Die öffentlichen Haushalte mussten saniert, das Finanzierungsdefizit auf unter drei Prozent des BIPs gedrückt werden. Auch der Wechselkurseffekt beeinflusste die Ergebnisse stark. Vor Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung war der Schilling gegenüber Währungen anderer Wirtschaftspartner zu stark, weshalb er ständig aufgewertet wurde. Diese Maßnahme allerdings schwächte die Wettbewerbsposition, was nun zur Gänze wegfällt. Schließlich stiegen in Österreich Arbeits- und Faktorproduktivität seit 1999 in überdurchschnittlichem Ausmaß an.

Auch der Wegfall von Wechselkursrisiken im EU-Binnenmarkt bedeutete für die Handelspartner eine Erleichterung, weshalb der Handel im Euroraum seit Einführung der gemeinsamen Währung stark zugenommen hat.

Der Fortbestand der Eurozone in ihrer derzeitigen Form wäre für Österreich also trotz der anhaltenden Rettungsmaßnahmen für die südeuropäischen Krisenländer - die Kapitaleinzahlungen Österreichs in den Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM betragen 2,2 Milliarden Euro - weit erstrebenswerter als jedes andere Szenario. Dies zeigen Berechnungen des Instituts für Höhere Studien (IHS).



Zerfall der Eurozone teurer

So ginge der Austritt von Dauerpatient Griechenland aus dem Euroraum - ein viel diskutiertes Modell - mit einem massiven Schuldenschnitt der öffentlichen Gläubiger einher, was laut Studienautoren bis zum Jahr 2016 für Österreich gravierende Folgen hätte. Das BIP wäre zu diesem Zeitpunkt um vier Milliarden Euro geringer als bei Fortbestehen der Währungsunion mit allen 17 Mitgliedern, die Exporte würden um 5,33 Milliarden Euro zurückgehen, und es gebe 29.500 Arbeitsplätze weniger im Land. Noch schlimmer wären die Folgen eines Austritts aller Krisenländer - neben Griechenland also Spanien, Italien, Portugal, Irland und Zypern: Das hiesige BIP würde bis 2016 um 22,2 Milliarden Euro absinken, die Exporte würden um 30,99 Milliarden Euro einbrechen, und es gebe 118.300 weniger Jobs.

Worst-Case-Szenario aber wäre ein völliger Zerfall der Eurozone mit einem um 31,4 Milliarden Euro geringeren BIP, einem Rückgang der Exporte um 45,58 Milliarden Euro und 188.400 weniger Arbeitsplätzen bis 2016.

 
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