|
|
|
|
Quelle: WKO-Newsletter / Kurier vom 05.10.2013 |
|
|
|
|
|
Flaute ist vorbei, die Konjunktur kommt endlich in Fahrt |
|
 |
|
Seite: 15 Ressort: Wirtschaft Wi, Abend, Länder, Morgen
von Christine Klafl
Prognose. Die Wirtschaft erholt sich. Damit die Inflation sinkt, muss mehr Wettbewerb her. Neue Maschinen anschaffen, das Auto oder den Kühlschrank durch Neues ersetzen? Nein, das verschieben wir lieber. Unternehmer wie Privathaushalte hielten sich mit Anschaffungen zurück, zumindest im ersten Halbjahr. Mittlerweile registrieren die Wirtschaftsforscher aber einen Stimmungsumschwung. Es wird wieder mehr investiert. Das Prinzip Hoffnung, das die Konjunkturprognosen noch im Juni prägte, ist durch tatsächlich besser werdende Daten abgelöst worden. Das Wirtschaftsschiff Österreich nimmt Fahrt auf und wird im kommenden Jahr ein Tempo von 1,7 bis 1,8 erreichen (als Plus der Wirtschaftsleistung). "Treiber der Erholung ist die Festigung des Vertrauens", sagt IHS-Chef Christian Keuschnigg.
Das Wachstum ist zwar noch nicht enorm, ist aber doch gut genug, um mehr Beschäftigung zu schaffen. Die beiden Forschungsinstitute WIFO und IHS sagen voraus, dass die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im kommenden Jahr um 0,8 Prozent steigen wird. Allerdings wird auch die Arbeitslosenquote weiter steigen, weil sich das sogenannte Arbeitskräftepotenzial vergrößert: Durch Frauen, die vermehrt auf den Arbeitsmarkt drängen, durch Zuwanderer sowie durch Ältere, denen der Weg in die Frühpension versperrt ist.
Ein Ärgernis für die Verbraucher bleibt die Inflation. Sie geht zwar etwas zurück, bleibt mit Werten um die zwei Prozent aber hartnäckig hoch. "Dienstleistungen, Gebühren und Gastronomie" sieht WIFO-Chef Karl Aiginger als Haupttreiber des heimischen Preisniveaus. Regelmäßig weise Österreich Teuerungsraten auf, die um einen halben Prozentpunkt höher sind als jene in Deutschland. "Wettbewerb ist in Österreich kein gern gesehenes Modell", stellt Aiginger trocken fest und fordert wesentlich mehr Anstrengungen in Sachen Wettbewerbspolitik ein.
Lohnverluste
Die hohe Inflation, aber auch die Steuerprogression sind mit Schuld daran, dass die realen Nettolöhne in Österreich heuer bereits das vierte Jahr in Folge sinken. Die nächste Regierung müsse dafür sorgen, dass den Beschäftigten real wieder mehr übrig bleibt, fordern die Wirtschaftsforscher eine Steuerreform. Nur so könne der Konsum angekurbelt werden. Heuer stagnieren die privaten Konsumausgaben.
Für die nächste Regierung haben die Wirtschaftsforscher eine umfangreiche Aufgabenliste parat. Keuschnigg wünscht sich wesentlich mehr vorbeugende Maßnahmen, etwa im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Armut. Bei der Pensionsreform müsse Österreich wesentlich mehr Tempo als andere Länder vorlegen, "weil wir hier einen Rückstand aufzuholen haben". Top-Forderung Aigingers ist, wesentlich mehr für die Bildung zu tun. Die Milliarden für die Hypo Kärnten "sind höchst unangenehm. Aber die Bildung ist wichtiger. Es geht darum, die Zukunft zu gestalten", sagt der WIFO-Chef.
|
|
 |
 |
|
 |
 |
|