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Quelle: WKO-Newsletter / Salzburger Nachrichten Nr. 251 vom 29.10.2013 |
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Österreicher verdienen real so wenig wie 1992 |
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Seite: 1 Ressort: Seite 1 Österreich
Verlust. Auch wenn die Löhne steigen, bleibt den Österreichern seit Langem weniger übrig – und das, obwohl die Produktivität steigt.
Salzburg (SN). 2,3 oder 3,4 Prozent Lohnerhöhung, oder 3 Prozent? Diese Frage ist für die jeweilige Branche bedeutend, für den einzelnen Arbeitnehmer ist wichtig, was er in der Börse hat. Wie viel von dem, was Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandeln, bleibt dem Einzelnen real übrig? Und da schaut es schlecht aus.
Während die Arbeitsproduktivität (der pro Arbeitnehmer geschaffene neue Wert) in Österreich Jahr für Jahr mit Ausnahme der konjunkturschwachen Jahre 2008 und 2009 wächst, ist das beim Lohn anders. In den vergangenen zwei Jahrzehnten stieg die Produktivität um rund 26 Prozent. Bei den Löhnen sieht es anders aus: Netto und preisbereinigt war der Durchschnittslohn pro Beschäftigtem 2012 um zwei Prozent weniger wert als 1992, sagt die Arbeiterkammer unter Hinweis auf Daten des Wirtschaftsforschungsinstituts. Dabei wären höhere Reallöhne nicht nur für die Arbeitnehmer gut, sondern auch volkswirtschaftlich wünschenswert, meinen Wirtschaftsforscher, das würde den Inlandskonsum ankurbeln. Die Lohnabschlüsse sollten daher nicht zu niedrig sein, sagt Thomas Leoni vom Wirtschaftsforschungsinstitut.
Dass eine nominelle Bruttolohnsteigerung nicht ein Mehr an Kaufkraft bedeutet, ist nicht Schuld knausriger Arbeitgeber. Es liegt neben der Teuerung vor allem an den Steuern. Da wird ein Plus schnell zum Minus. Auch heuer prognostizieren Wirtschaftsforscher Reallohnverluste. Der Ruf nach einer Steuerreform wird daher lauter. Der oberösterreichische Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer ist überzeugt, dass die nächste Regierung das anpackt.
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