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  Quelle: WKO-Newsletter / Die Presse vom 19.04.2012  
     
  IHS-Chef Felderer: Frauen müssen mehr Kinder bekommen  
  Wachstumsschwäche. Europa habe zwei wesentliche Probleme, sagt IHS-Chef Bernhard Felderer. Erstens, der Staat greife zu stark in die Wirtschaft ein, vor allem über Steuern. Und zweitens: Mit der Zuwanderung allein könne man das Demografieproblem nicht lösen.

(Wien/hie) Warum wächst Europa so langsam? Während die USA heuer um rund zwei Prozent zulegen dürften, kann Deutschland gerade einmal mit etwa einem Prozent aufwarten, Österreich dürfte um 0,8 Prozent wachsen. Und der gesamte Süden befinde sich überhaupt in der Rezession. Bernhard Felderer, Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS), sieht zwei wesentliche Probleme für Europa: Erstens greife der Staat zu stark in die Wirtschaft ein, vor allem in Form von Steuern. Es werde viel zu wenig darüber diskutiert, welche negativen Anreize hohe Steuern mit sich brächten.

Der zweite Brocken ist für Felderer die Bevölkerungsentwicklung: In diesem Jahrzehnt würden die niedrigen Geburtenraten zum ersten Mal schlagend. "Wir reproduzieren uns nicht mehr", sagte Felderer am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten. Mit einem geringeren Bevölkerungswachstum sinke auch die Produktivität.


Ungelöst: Das Schuldenproblem

Eine österreichische Frau bekommt laut Statistik Austria 1,44 Kinder, und das immer später: Im Durchschnitt ist eine Frau bei der Geburt ihres ersten Kindes heute 28,2 Jahre alt. "Wir sollten zu einer Reproduktionsrate von um die zwei (Kinder je Frau, Anm.) kommen", so Felderer. Von Frankreich und Dänemark einmal abgesehen, liege die Geburtenrate in der gesamten EU darunter.

Felderer, der den IHS-Vorsitz mit Juni an seinen Nachfolger Christian Keuschnigg übergeben wird, fordert mehr Betreuungseinrichtungen - und einen anderen Blick auf berufstätige Mütter: "Wir machen den Fehler, dass wir eine Frau, die ihr Kind nach sechs Monaten abgibt, als schlechte Mutter bezeichnen." Mit Zuwanderung, wie viele argumentieren, könne man das Demografieproblem nämlich nur bedingt lösen: Denn dabei kämen nicht nur junge Menschen, sondern auch ältere, und diese beanspruchten ab einem gewissen Zeitpunkt genauso Sozialleistungen. Das koste Geld, und dieses Geld sei "nie eintreibbar".

Ein weiteres Problem, das in Europa ungelöst sei, sind die Schulden der öffentlichen Hand, so Felderer, der auch dem Staatsschuldenausschuss vorsitzt. Trotzdem gibt er sich zuversichtlich, dass die US-Ratingagentur Moody's der Republik die höchste Bonitätsnote Triple A bestätigen werde. Das Risiko einer Herabstufungen sei gesunken: "Die Wahrscheinlichkeit eines Downgrades ist geringer als vor drei Monaten." Es könne natürlich sein, dass Moody's das anders sehe.

Moody's hat zuletzt den Ausblick für das österreichische Rating auf Negativ gesetzt, beim Konkurrenten Standard & Poor's hat Österreich das Triple A schon verloren. Die dritte große Bewertungsgesellschaft Fitch bestätigte Österreich am Dienstag die Bonitätsbestnote Triple A.

Was Felderer optimistisch stimmt, ist das Budgetdefizit des Vorjahres: Dieses ist dank einer überraschend guten Konjunktur mit 2,6 Prozent deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Ursprünglich hat das Finanzministerium mit 3,3 Prozent kalkuliert. Österreich müsse aber die Schulden weiter senken: Ideal wäre laut Felderer eine Quote von 40 Prozent des Bruttoinlandprodukts; derzeit liegt diese Zahl bei 73,3 Prozent.


Kein Rettungsschirm für Spanien

Auch, was die EU-Sorgenkinder Spanien und Italien betrifft, gab sich Felderer zuversichtlich: "Die beiden Länder werden das schaffen." Zumal der Rettungsschirm gar nicht groß genug sei, um Spanien aufzufangen. Auch Portugal "sollte es schaffen". Griechenland allerdings habe nun seine "letzte Chance", im Euro zu bleiben.
 
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