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Quelle: WKO-Newsletter / "Die Presse" vom 29.08.2012 |
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Industrie will Pensionsantritt reformieren |
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Der IV-Chef will das gesetzliche Pensionsantrittsalter abschaffen und durch eine freiwillige "Fließpension" ersetzen.
(Alpbach/jil) Die Österreicher gehen zu früh in Pension, findet die Industriellenvereinigung (IV). Der neue IV-Präsident Georg Kapsch plädierte am Dienstag in Alpbach für eine Anhebung des Pensionsantrittsalters auf 67 (wie in Deutschland). Ginge es nach ihm, würde Kapsch das gesetzliche Pensionsantrittsalter aber überhaupt abschaffen und durch ein flexibleres "Fließpensions"-Modell ersetzen.
"Warum brauche ich das gesetzlich vorgeschriebene Pensionsalter überhaupt? Das stelle ich infrage. Man könnte das fließend machen. Wer früher in Pension geht, bekommt weniger Geld und umgekehrt. So verhindere ich auch, dass die Leute immer ein fixes Enddatum im Auge haben", so Kapsch. "Stellen Sie sich vor, Sie wüssten bei der Geburt schon, wann Sie sterben." Alternativ müsse man das Pensionsantrittsalter rasch anheben - auch jenes für Frauen. (Derzeit gehen Frauen im Regelfall mit 60 in Pension, Männer mit 65.)
Sozial- statt "Versorgerstaat"
Nach den Berechnungen der IV würde die Anhebung des Antrittsalters auf 67 jährlich 7,5 Mrd. Euro einsparen - was in etwa der Summe entspricht, die Österreich jedes Jahr an Zinsen für Staatsschulden ausgibt. Die IV will im September ein "Staats- und Wirtschaftsprogramm" und im November ein umfassendes Steuerprogramm vorlegen. Die Krise sei nicht die Ursache der Budgetprobleme, sondern der Ausbau des Sozialstaates zum "Versorgerstaat", so Kapsch.
Der "Versorgerstaat" vernichte Werte, weil er keine Leistungsanreize setze. Die IV bekenne sich aber zur sozialen Marktwirtschaft und dem Sozialstaat als "Garant für Freiheit und Schutz vor Not und Armut". Generell müssten Arbeitseinkommen entlastet werden, mehr Investitionen in Bildung und weniger in Pensionen getätigt werden, so Kapsch. Vermögensteuern lehne die IV ab.
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