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  Quelle: WKO-Newsletter / Die Presse vom 20.11.2012  
     
  Sozialbericht: Weniger arme Arbeiter in Österreich  
  Knapp 30 Prozent der Wirtschaftsleistung werden laut des Sozialberichts für das Sozialwesen ausgegeben. Resultat: Pensionen werden bezahlt, Armut eingedämmt, der Anreiz zu arbeiten aber sinkt.

Wien. Die gute Nachricht zuerst: Der Anteil der Österreicher, die armutsgefährdet sind, also weniger als 12.371 Euro im Jahr zur Verfügung haben, ist trotz Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren leicht gesunken. Waren 2008 noch 12,4 Prozent der Österreicher von Armut bedroht, so waren es 2010 nur 12,1 Prozent. Der Teil jener, die trotz Erwerbseinkommens armutsgefährdet sind (Working Poor) hat sich besonders gut entwickelt. Ihr Anteil fiel um zehn Prozent.

Doch das ist nur ein Ergebnis des Sozialberichts 2011–2012, den Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Montag vorgestellt hat. Im 350 Seiten starken Werk verstecken sich auch weniger gute Nachrichten: So ist etwa die Zahl derer, die manifest arm sind, sich zusätzlich zur Armutsgefährdung etwa keine überraschenden Zahlungen oder regelmäßiges Heizen leisten können, gestiegen. Und das, obwohl 29,3 Prozent der Wirtschaftsleistung 2011 für Soziales ausgegeben wurden.


Nettolöhne steigen langsam

Damit konnten einerseits Pensionen bezahlt (über die Hälfte aller Ausgaben), Spitäler betrieben (ein Viertel aller Ausgaben), Familien (zehn Prozent), Invalide (acht Prozent) und Arbeitslose (fünf Prozent) unterstützt werden. Andererseits schwinden jedoch die Anreize für andere, überhaupt zu arbeiten. Denn während Gewinne von Unternehmen und Einkommen aus Vermögen und Mieten in den vergangenen Jahren relativ zügig stiegen, entwickelten sich die Bruttolöhne deutlich langsamer. Die Bruttolohnquote, also der Anteil der Bruttolöhne am Volkseinkommen, sank von 75,7Prozent im Jahr 1994 auf 67,3 Prozent im Jahr 2011.

Noch deutlicher fiel der Anteil der Nettolöhne am Volkseinkommen. Denn hierzulande kassierte der Fiskus 2011 im Schnitt 48,4 Prozent der Arbeitskosten. Damit landete Österreich auf Platz fünf der Hochsteuerländer innerhalb der OECD. Nur Belgien, Deutschland, Ungarn und Frankreich verlangen noch mehr. Keine gute Nachricht, wenn man bedenkt, dass jeder zweite Österreicher in einem Haushalt lebt, der verschuldet ist. 155.000 Österreicher haben ernste Probleme, ihre Kreditraten zu bezahlen.


70Prozent frühzeitig in Pension

Der Anstieg der Teilzeitbeschäftigung hat die Schere zwischen dem untersten und dem obersten Fünftel der Einkommensbezieher weiter geöffnet. Von 1995 bis 2010 sind die realen Bruttolöhne de facto nur in den zwei oberen Einkommensfünfteln gestiegen. Das oberste Fünftel hält heute 47,4 Prozent der Bruttolöhne, das unterste zwei Prozent. Durch Steuern und soziale Transfers wird das Verhältnis allerdings gehörig verändert. Durch die Umverteilung erhält das unterste Fünftel tatsächlich elf Prozent aller verfügbaren Einkommen. Das ist fünfmal mehr, als es erwirtschaftet. Das oberste Fünftel verliert dadurch hingegen und hält bereinigt bei 35 Prozent der verfügbaren Einkommen.

Der bei Weitem größte Brocken der Sozialausgaben (über 50 Prozent) entfällt auf die Pensionisten. Die Ausgaben der gesetzlichen Pensionsversicherung betrugen 34 Mrd. Euro. Ein Viertel steuerte der Bund bei. Trotz Reformbemühungen gibt es kaum Veränderungen.

So ist zwar die Zahl der Invaliditätspensionen im Vorjahr gesunken. Auf der anderen Seite gingen 70 Prozent aller Österreicher, die 2011 eine Direktpension (Alters- und Invaliditätspension) angetreten haben, deutlich vor dem gesetzlichen Antrittsalter in den Ruhestand. Im Schnitt ziehen sich die Österreicher mit 58,3 Jahren endgültig aus dem Erwerbsleben zurück. Und auch vorher haben viele von ihnen nicht mehr allzu viel zu tun. So ging etwa ein Viertel der Männer und ein Drittel der Frauen direkt aus der Arbeitslosigkeit oder aus dem Krankenstand in Pension.


Bleibt der Sozialstaat leistbar?

Die Studienautoren sind dennoch überzeugt, dass die Alterung das heimische Sozialsystem vor keine unlösbaren Probleme stellt. Auch 2030 könne die Sozialquote um die 30 Prozent liegen, schreiben sie – Wirtschaftswachstum und Reformen vorausgesetzt.


Auf einen Blick

Weniger Menschen in Österreich sind von Armut gefährdet. Vor allem der Anteil der sogenannten „Working Poor“ sank von 2008 bis 2010 mit zehn Prozent deutlich.

Mit Arbeit wirklich Geld zu verdienen fiel in den vergangenen Jahren laut Sozialbericht 2011–2012 allerdings (brutto, noch stärker aber netto) besonders schwer.
 
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